Bundesrat lanciert mit „Gesundheit2020“ eine umfassende Strategie fürs Gesundheitswesen

23. Januar 2013

Bern - Der Bundesrat hat heute die Gesamtschau „Gesundheit2020“ verabschiedet. Mit insgesamt 36 Massnahmen in allen Bereichen des Gesundheitssystems soll die Lebensqualität gesichert, die Chancengleichheit gestärkt, die Versorgungsqualität erhöht und die Transparenz verbessert werden. Die Massnahmen werden in den nächsten Jahren schrittweise und unter Einbezug aller wichtigen Akteure umgesetzt. Mit dem Ziel, das Schweizer Gesundheitssystem optimal auf die kommenden Herausforderungen auszurichten und gleichzeitig bezahlbar zu halten.

Die Schweiz verfügt heute über ein sehr gutes Gesundheitssystem, die Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes sind mit den erbrachten Leistungen zufrieden. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten sind jedoch grosse Herausforderungen zu bewältigen. Die Zahl der älteren Menschen und damit der chronischen Krankheiten wird stetig zunehmen, die heutigen Strukturen sind zu sehr auf die Akutversorgung ausgerichtet und im Gesundheitswesen müssen Transparenz und Steuerbarkeit verbessert werden. Die Gesundheitskosten werden durch die demographische Entwicklung und den medizinisch-technischen Fortschritt weiter steigen; die hohen Krankenkassenprämien stellen schon heute für viele Menschen eine spürbare finanzielle Belastung dar.

Im Zentrum der Strategie stehen die Menschen und ihr Wohlbefinden

Mit der Gesamtschau „Gesundheit2020“ soll das Gesundheitssystem optimal auf diese Herausforderungen ausgerichtet werden. Sie setzt in vier Handlungsfeldern an. Mit 36 Massnahmen, die sich gegenseitig ergänzen, soll die Lebensqualität der Menschen in diesem Land gesichert, die Chancengleichheit gestärkt, die Versorgungsqualität erhöht und die Transparenz verbessert werden. Es geht darum, Krankheiten und damit verbundenes Leid durch eine wirksame Vorbeugung, Früherkennung und Langzeitversorgung zu vermeiden, die Selbstkompetenz aller Bevölkerungsgruppen in Gesundheitsfragen zu erhöhen, unnötige Behandlungen und Komplikationen zu vermeiden, aber auch die vorhandenen Effizienzreserven durch transparente Strukturen sowie eine bessere und klarer geregelte Steuerung des Systems auszuschöpfen.
Im Zentrum all dieser Massnahmen stehen die Menschen und ihr Wohlbefinden. Das Gesundheitssystem soll um sie und ihre Bedürfnisse herum weiter entwickelt werden und bezahlbar bleiben. Um diese Ziele zu erreichen, braucht es die Unterstützung aller gesundheitspolitischen Akteure – der Kantone, der Leistungserbringer, der NGO, der Wissenschaft, der Wirtschaft sowie aller Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz. Sie alle werden aktiv in die Umsetzung von „Gesundheit2020“ einbezogen.

Massnahmen sind unterschiedlich weit und werden schrittweise umgesetzt

Die Massnahmen werden schrittweise und unter Berücksichtigung bereits gemachter Erfahrungen realisiert. Einige von ihnen stehen bereits vor der politischen Umsetzung, wie die Einführung des elektronischen Patientendossiers, das Gesundheitsberufegesetz, das Krankenversicherungs-Aufsichtsgesetz oder der Gegenvorschlag zur öffentlichen Krankenkasse, mit dem die Risikoselektion der Versicherten reduziert werden soll. Andere müssen noch gestaltet und konkretisiert werden, wie zum Beispiel der Masterplan Hausarztmedizin, die schrittweise Erhöhung der Zahl von Medizinstudentinnen und –studenten, die Vereinfachung des Prämiensystems, eine differenziertere Zulassungssteuerung bei den Spezialärzten oder die Einführung neuer Steuerungsinstrumente, insbesondere für die Versorgung im spitalambulanten und ambulanten Bereich.

Eine Reihe von Massnahmen ist erst in Planung und muss noch im Detail erarbeitet werden; etwa die Weiterentwicklung des Systems zur Festsetzung der Medikamentenpreise, der Aufbau einer integrierten Versorgung von der Früherkennung bis zu Palliative Care oder die verstärkte Mitbestimmung der Patientinnen und Patienten bei gesundheitspolitischen Fragen.

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