Verbotenes Fussballspiel auf dem Sportplatz: Drei Jungs bekommen Arealverbot

27. Juni 2013

Aargauer Zeitung

Es ist Samstagabend, einige Jugendliche möchten Fussball spielen und zwar auf dem Areal des Turn- und Spielplatzes beim Schulhaus Oberdorf in Oensingen. Doch das Areal ist mit einem drei Meter hohen Zaun umschlossen, das Tor ist geschlossen.

Denn das Areal darf nur tagsüber zu gewissen Zeiten benutzt werden, ansonsten ist das Betreten richterlich verboten. So ist es seit mehreren Jahren auf einem Schild am Zaun zu lesen. Zudem ist das Verbot allgemein bekannt. Es gab deswegen auch schon Anzeigen und Arealverbote.

Für die Jugendlichen vom Samstagabend sind dies keine Hindernisse. Sie steigen über den drei Meter hohen Zaun und spielen Fussball - zum wiederholten Mal. Auch früher schon wurden sie weggewiesen.

In der Nähe wohnt der Gemeindepräsident Markus Flury und beobachtet das Spiel. «Ich habe die Jugendlichen auf das Verbot aufmerksam gemacht, sie rannten dann zwar weg, blieben aber auf dem Areal», sagt Flury.

Er benachrichtige zuerst den Schulhauswart und schliesslich die Polizei. «Von einer Anzeige sahen wir ab. Wir entschieden uns einerseits, den Jugendlichen ein Arealverbot zu geben. Anderseits lud ich deren Väter samt Söhnen zu einem Gespräch ein.» Zwei Väter hätten das Angebot angenommen. Sie fänden es richtig, dass die Jungen spüren müssen, dass sie ein Verbot übertreten haben.

Ein Vater hingegen sieht es anders. Als er den Brief von der Gemeinde mit dem Arealverbot gelesen hatte, stellte er diesen auf Facebook und wetterte: «Somit werden wir Väter mit unseren kriminellen Söhnen ‹diese Angelegenheit im Sinne einer möglichen erzieherischen Wirkung bereden› müssen. Needless to say: der erstunterzeichnende Gemeindepräsident ist der einzige Anwohner, der sich an den spielenden 12 bis 13-Jährigen gestört hat.»

Lösungsorientierte Massnahmen

Diesen und andere Kommentare innerhalb der Sozialen Medien ruft den Gemeinderat zu einer Stellungnahme. «Die Einwohnergemeinde sucht nicht die Konfrontation innerhalb der Sozialen Medien (Facebook etc.) sondern will auf Gesprächen basierende lösungsorientierte Massnahmen zum Wohle aller erarbeiten und raschmöglichst in Kraft setzen», schreibt er am Mittwoch.

«Der Gemeinderat will die Angelegenheit umgehend sachlich anpacken», heisst es weiter. Der Einwohnergemeinde Oensingen sei es ein Anliegen, dass «möglichst allen Bedürfnissen aller Bevölkerungsschichten nachgekommen werden kann».

Der Gemeinderat wird an seiner Sitzung vom kommenden Montag Sofortlösungen diskutieren und allenfalls verabschieden.

 

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