Keine Netzsperren für «Sion 2026»!

30. Oktober 2017

Jedes Jahr findet am zweiten Tag der Wintersession der Gala-Abend der parlamentarischen Gruppe Sport statt. Um die 90 Mitglieder aus dem National- und Ständerat weilen jeweils unter den 220 bis 250 Gästen aus Politik und Sport. Das letzte Gala-Diner im Berner Fünfsternehotel Bellevue Palace vom 29. November 2016 kostete rund 120,000 Franken. Den Anlass finanziert seit Jahren die Sport-Toto-Gesellschaft - mit Geldern, die eigentlich zur Förderung des Sports vorgesehen sind. An diesem und anderen Anlässen kann die Sport-Toto-Gesellschaft den eingeladenen Politikern erklären, was in einem Geldspielgesetz zu stehen hat.

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Bernhard Koch, Präsident der Sport Toto Gesellschaft, überreicht am 29. Oktober 2015 einen Check an Roger Schnegg, Direktor Swiss Olympic.

Aber auch an anderen Orten werden Gelder zur Förderung des Sports zweckentfremdet. Am 7. März 2017 hat der Exekutivrat von Swiss Olympic die Olympiakandidatur «Sion 2026» als nationales Projekt ausgewählt. Der Verband übernimmt mit 8 Millionen Franken einen Drittel des Kandidaturbudgets. Mit Geldern aus dem Sport-Toto-Topf. Oder: Netzsperren für «Sion 2026»!

Nachdem der Bundesrat am 18. Oktober 2017 beschlossen hat, ebenfalls 8 Millionen Franken an das Kandidaturbudget beizusteuern und «Sion 2026» allenfalls mit bis zu einer Milliarde Franken zu subventionieren, ist zu befürchten, dass alle austragenden Kantone ihre Beiträge zumindest teilweise aus dem Lotteriefonds bestreiten werden.

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Jean-Philippe Rochat, Präsident von «Sion 2026», war zwölf Jahre lang Vizepräsident von Swiss Ski und ist gegenwärtig im Verwaltungsrat der Casino de Montreux SA

Die Drahtzieher und Befürworter von «Sion 2026» sind auch die Drahtzieher und Befürworter des Geldspielgesetzes. Wer gegen «Sion 2026» ist, soll auch das Referendum gegen das Geldspielgesetz unterschreiben!

 

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